Zur internationalen Mitarbeit des
deutschen Zweiges in der AIEJI

Association des Educateurs allemands (VEGJD e.V.) in der AIEJI (Assocation internationale des éducateurs sociaux)


Seit
70 Jahren
nationale und
internationale
Tagungen


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Kurzinformationen zu unserem Weltverband AIEJI


International association of social educators
Association internationale des Ă©ducateurs sociaux
Association international de educadores sociales
Internationale Vereinigung von Sozialerziehern

Zur Geschichte (siehe auch Zur Geschichte des VEGJD e.V.
)

Die AIEJI wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Schluchsee/ Schwarzwald gegrĂŒndet.
Im April 1949 fand ein international besetztes Treffen mit niederlÀndischen, französischen und deutschen Teilnehmern zum Thema ?Probleme bei der Erziehung von schwierigen Kindern und Jugendlichen? statt.
Das Ziel war es in gemeinschaftlicher Kooperation die Erziehung der vielen Kinder und Jugendlichen auszurichten, die nach dem Krieg heimatlos und verwaist waren.
Als ein Ergebnis wurde die AIEJI offiziell im MĂ€rz 1951 gegrĂŒndet.

Die AIEJI heute
Die AIEJI ist eine globale Organisation mit Mitgliedern aus Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und Nordamerika.
Der Vorstand setzt sich aus Vertretern von Europa, Russland, Palestina, den USA, Brasilien, Chile und Uruguay zusammen.
Regionale Vertretung gibt es in Barcelona (Europa), Moskau (Russland), Tel Aviv (Mittlerer Osten), Michigan (Nordamerika) und Valparaiso in Chile (Lateinamerika).

Mitgliedschaft
Es gibt in der AIEJI drei Mitgliedskategorien
A: Nationale Vereinigungen von ?Sozialerziehern?
B: private oder öffentliche Agenturen, Forschungsinstitute, Einrichtungen und andere professionsnahe Organisationen
C: Einzelmitglieder

Professioneller Fokus
Aus historischer Sicht lag der Fokus auf der Erziehung von benachteiligten Kindern und jungen Menschen.
Heute deckt die AIEJI das gesamte Feld der SozialpÀdagogik ab. Dies beinhaltet sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, Menschen mit geistiger Behinderung, Menschen mit psychischer Erkrankung, Wohnungslose und Suchtkranke.

Zielsetzung
Ist die UnterstĂŒtzung und Förderung der Philosophie der SozialpĂ€dagogik - verstanden als aktives Mitein-bezogensein in ein partnerschaftliches VerhĂ€ltnis mit den KlientenInnen, mit ihnen - aber auch mit ihren Familien und Gemeinschaften - einzeln oder in Gruppen so zu arbeiten, dass sich ihre StĂ€rken und ihr persönliches Potenzial weiterentwickeln kann.

Visionen
- Vereinigung von Sozialarbeitern aller LĂ€nder
- Förderung einer qualitativ guten Praxis, die danach strebt, das Beste fĂŒr die Menschen sicherzustellen, denen die Profession dient.
- StĂ€rkung des Reichtums von DiversitĂ€t: Förderung der Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen HintergrĂŒnden und Kulturen im Rahmen der internationalen Mitgliedschaft der AIEJI.
- Einen Beitrag zur Entwicklung von professioneller Erziehung und Förderung zu leisten, um die Kompetenzen aller Sozialarbeiter zu mehren.
- Förderung der Organisation der sozialarbeiterischen Profession
- VerstÀrkte Vernetzung zwischen den AIEJI-Mitgliedern um die internationale Zusammenarbeit voranzutreiben.
- Betonung der professionellen Praxis und erzieherischen Methoden, deren Grundlage die Menschen- und Kinderrechte der Vereinten Nationen sind.

Mittel
- Förderung der GrĂŒndung von SozialarbeiterzusammenschlĂŒssen in LĂ€ndern, in denen solche Organisationen noch nicht existieren.
- Organisation internationaler Kongresse, ExpertengesprÀche sowie Seminare der Gesamt-, interregionalen und regionalen Ebene.
- Förderung des internationalen Austauschs von Personen und Ideen.
- Förderung der Entwicklung und der Anwendung von Wissen durch Forschung, Veröffentlichungen, Austausch von Dokumentationen bezĂŒglich Sozialer Arbeit, menschliche FĂŒrsorge und Zusammenarbeit bei der Verbreitung praxisorientierter oder wissenschaftlicher Inhalte im Arbeitsfeld.
- Zusammenarbeit mit den Vereinigten Nationen sowie deren spezialisierten Unterorganisationen aber auch mit anderen internationalen oder nationalen Organisationen unabhÀngig von ihrem zwischenstaatlichen, staatlichen oder nichtstaatlichen Status.
- Alle anderen Mittel, die den Zielen und Zwecken dieser internationalen Vereinigung dienlich sind.

Veröffentlichungen u.a.:
- Diskussionspapier ĂŒber die Rolle von Sozialarbeitern in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen
- Diskussionspapier ĂŒber die Rolle von Sozialarbeitern in der Arbeit mit sozial benachteiligten und verhaltensgestörten Kindern und Jugendlichen
- Download unter www.aieji.net:
+ The common platform for social educators, 2006
+ The professional competencies for social educators; a conceptual framework, 2006
+ ErklÀrungen: Barcelona 2003, Montevideo 2005, Copenhagen 2009

Website:
- Schaffung eines globalen Online-Netzwerks fĂŒr Sozialarbeiter
Suche nach Arbeitsstellen fĂŒr internationale Studienbesuche
- Austausch von Wissen zwischen verschiedenen Arbeitsstellen
- Suche nach relevanten Forschungsergebnissen, Projektpartnern, Schulen etc.
- StÀrkung der internationalen Zusammenarbeit

Laufende AktivitÀten
- PR & Marketing
- Kooperation mit entsprechenden internationalen Organsiationen
- Erlangung eines konsultativen Status mit den Vereinten Nationen und der EuropÀischen Union
- Weitere Veröffentlichungen

Weltkongresse:
Alle vier Jahre richtet der AIEJI einen Weltkongress in einem der MitgliedslÀnder aus. Diese Kongresse bringen Erzieher, Sozialarbeiter und SozialpÀdagogen aus aller Welt zusammen.
So nahmen am Weltkongress 2009 ĂŒber 600 Teilnehmer aus ĂŒber 40 Nationen teil.

Der XVIII. Weltkongress 2013 findet zum Thema ?Soziale Inklusion und Integration? vom 21. bis 24. Mai 2013 in Luxemburg statt.

Mehr Infos finden Sie unter:
www.aieji.net



Untenstehend finden Sie weitere Texte und ErklÀrungen der AIEJI

- PURPOSES AND GOALS (Zweck und Ziele der AIEJI)
- DIE ERKLÄRUNG DER AIEJI VON KOPENHAGEN 2009
- DER BEGRIFF "SOZIALERZIEHER" im Sprachgebrauch der AIEJI
- DER ETHIK-CODE der AIEJI fĂŒr "SOZIALERZIEHER"

PURPOSES AND GOALS

PURPOSES

The purpose of die association is to emphasize and promote the philosophy of social education and its uniqueness in being actively involved in partnership with clients working with them, not only individually but in groups, families, communities, in the milieu - towards the development of their strengths and in resolving personal, social and community difficulties.The purposes then are to:

1. Unite social educators from all countries and promote quality practice that seeks to ensure the best for people served by the profession.

2. Encourage the richness of diversity by promoting the working together of people of different backgrounds and cultures through the international membership of AIEJI
3. Contribute to the development of professional education and training to increase die competence of all social educators.

4. Promote the organization of the social education profession and encourage networking among AIEJI members to increase international collaboration.

5. Emphasize professional practice and educational methods based on die United Nation?s declarations of human and children?s rights.

GOALS

The association will seek to carry out its stated purposes by means of

1. Encouraging the creation of social educator associations in countries in which there are no such organizations.

2. Organizing international congresses, colloquia, seminars of a general, interregional or regional nature.

3. Promoting international exchange of persons, ideas and contribute to the study of protection of persons nationally and internationally and to facilitate contacts for its members with educational experiences carried out around the world.

4. Promoting the development and utilization of knowledge through research, publication, exchange of documentation concerning social education, human welfare, and collaboration on practical and scientific publication in the field.

5. Any other means appropriate to the purposes and goals of this international association.

DIE ERKLÄRUNG DER AIEJI VON KOPENHAGEN 2009


Mit dem XVll AIEJI Weltkongress 2009 sollten die Möglichkeiten unseres professionellen Wirkens analysiert und evaluiert werden und dies im Lichte einer globalisierten Welt - einer Welt, die sich derzeit in einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Krise befindet.
Es ist von grösster Wichtigkeit, die Wirtschaftskrise zu bekĂ€mpfen, die soziale HĂ€rten fĂŒr Millionen von Menschen bedeutet und die Gefahr zu verarmen, erhöht. Eine Krise, die besonders die Lebensbedingungen und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen beeintrĂ€chtigt und schwere negative Folgen fĂŒr die Existenzbedingungen von Menschen mit Behinderungen und Menschen mit anderen BeeintrĂ€chtigungen hat.

Als Erzieher/innen und SozialpĂ€dagogen/innen ist es unsere Aufgabe, auf die Auswirkungen dieser Krise fĂŒr gefĂ€hrdete Kinder und Jugendliche sowie besonders gefĂ€hrdete Gruppen aufmerksam zu machen: Betroffen sind Menschen mit psychischen Störungen und Behinderungen, Menschen mit AbhĂ€ngigkeiten (Alkohol, Drogen), Menschen ohne festen Wohnsitz und viele andere Menschen, deren prekĂ€re Lebenslagen verschlimmert wird.

Als Erzieher/innen und SozialpĂ€dagogen/innen mĂŒssen wir den Druck auf nationale Regierungen und internationale Vereinigungen verstĂ€rken und fordern, dass sie sich um jene kĂŒmmern, die am hĂ€rtesten von der Krise betroffen sind. Wir mĂŒssen internationale Hilfsorganisationen darin bestĂ€rken, dass sie gezielt Hilfe fĂŒr Kinder, Jugendliche und Erwachsene leisten, welche in Folge der Krise von gesellschaftliche Ausgrenzung bedroht sind oder bereits ausgegrenzt sind.
Die humanitÀren Folgen dieser Krise sind enorm. Durch das Versagen des Wirtschafsliberalismus ist aber die einzigartige Chance entstanden, die globalisierte Welt neu zu gestalten. Dies gilt es zu nutzen.

Als Erzieher/innen und SozialpĂ€dagogen/innen mĂŒssen wir uns fĂŒr eine globalisierte Weltordnung einsetzen, von der alle Menschen profitieren. Wir mĂŒssen willens sein, einen zentralen Beitrag zu leisten, um den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern und zu erhalten. Wir mĂŒssen neue Allianzen eingehen und
Kommunikationswege ĂŒber nationale Grenzen hinweg schaffen. Wir mĂŒssen neue und progressive Wege gehen, um soziale Gerechtigkeit herzustellen.

Globale Netzwerke und neue Medien schaffen nationenĂŒbergreifend die Möglichkeit fĂŒr Erzieher/innen und SozialpĂ€dagogen/innen, sich mit ihren Berufskollegen/innen aus anderen LĂ€ndern auszutauschen und die bestehende Praxis und Methodik der sozialpĂ€dagogischen Arbeit gemeinsam weiterzuentwickeln. Dieser
gemeinsame Wissens- und Erfahrungsaustausch wird unser BerufsverstÀndnis stÀrken.

Unsere Zusammenarbeit wird vor allem jenen Menschen zu Gute kommen, die wir in unserer alltĂ€glichen Arbeit unterstĂŒtzen und denen wir unsere Hilfsdienste anbieten. Es ist eine Arbeit die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung erfordert und eine regelmĂ€ssige Weiterentwicklung der beruflichen Standards, um sicherzustellen, dass unsere Klienten/innen die bestmögliche UnterstĂŒtzung erhalten, die wir als Erzieher/innen und SozialpĂ€dagogen/innen in einer globalisierten Welt,leisten können.

UnterstĂŒtzt von den Teilnehmenden aus 44 LĂ€ndern



Definition des Begriffs "Sozialerzieher" im Sprachgebrauch der AIEJI


Unter dem Begriff "Sozialerzieher" fasst man in der AIEJI all diejenigen Berufsgruppen zusammen, die aufgrund ihrer Ausbildung, so wie sie in den jeweiligen LĂ€ndern erforderlich ist, mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowohl einzeln, als auch in Gruppen und / oder in gemeinsamer Verbundenheit arbeiten und diese bei allen gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsmaßnahmen begleiten und zwar mit dem Ziel, dass sie hinsichtlich ihrer Eingliederung in die Gemeinschaft (Sozialisation) und in ihrem Entwicklungsprozess die wichtigsten Personen (Protagonisten) sind.
In Deutschland fallen zumeist Erzieher, SozialpÀdagogen, Sozialarbeiter beiderlei Geschlechtes unter diese Definition
Vorschlag eines Internationalen Ethik-Codes fĂŒr Sozialerzieher

Warum sollten wir einen Ethik-Code fĂŒr Sozialerzieher haben?

Seit AristotelesÂŽ Zeiten ist es eine Tatsache, dass die Wissenschaft auf generellen Dingen einerseits und praktischen Details andererseits basiert.

Die Erziehungspraxis basiert auf Details zwischen den Einzelpersonen, weil die Erziehungspraxis zwischen dem Erzieher und dem Klienten stark von der zwischenmenschlichen Beziehung geprÀgt ist.
Insbesondere ist in vielen FĂ€llen diese spezielle Beziehung bei Personen in Not, in Schwierigkeiten, bei Vereinsamung und in Stresssituationen gefordert. Diese einzigartige Verbindung erfordert einen Pakt zwischen den beiden Parteien, einen Vertrag, einen Plan, ein Programm. So ein Pakt des Vertrauens ist durch das tiefe Misstrauen, das zwischen den beiden Parteien besteht, notwendig.

Es ist eine Tatsache, daß Sozialerzieher (und Ausbilder) in den meisten LĂ€ndern nicht immer Profis mit einem starken sozialen, politischen oder professionellen Status sind. Wenn sie jedoch die Verantwortung fĂŒr eine Person ĂŒbernehmen, die leidet und wenn sie dabei ihre Kenntnisse und ihre Erfahrungen einbringen, um mit dieser Person einen Aufbauprozess, einen In-sich-kehren-Prozess oder eine sonstige persönliche Entwicklung beginnen, finden sie normalerweise einen Fragenden vor sich, jemanden in einer bedĂŒrftigen Situation, wĂ€hrend sie (die Sozialerzieher) sich gleichzeitig in der Position desjenigen befinden, der diese AbhĂ€ngigkeit durch Persönlichkeit, durch ProfessionalitĂ€t und durch Erfahrung Ă€ndern (beeinflussen) kann, Eigenschaften, die diese AbhĂ€ngigen nicht haben.Diese professionellen FĂ€higkeiten geben dem Sozialerzieher (und Ausbilder) gerade aus dem Blickwinkel des Klienten eine Macht, die die Ungleichheit innerhalb der Gesellschafts-Erziehungs-Funktion (TĂ€tigkeit) darstellt.

Es ist in der Tat so, dass eine erfolgreiche erzieherische Beziehung ein Pakt zwischen Parteien ist, aber dadurch wird kein blindes Vertrauen von der zu erziehenden Person benötigt, der Sozialerzieher muss jedoch in der Lage sein, der anderen Person einen Ethik-Code anzubieten, der die Macht des Sozialerziehers limitiert (eingrenzt).

WĂ€hrend der zweiten HĂ€lfte unseres Jahrhunderts entwickelte sich die Sozial-ausbildungs - Wissenschaft und die riskanten Freiwilligkeitskomponenten, mit denen alles begann, wurden langsam ausgemerzt. WĂ€hrend dieser Periode der Entwicklung zur ProfessionalitĂ€t, durch die mehr Erfahrung und angewandte wissenschaftliche Erkenntnisse den Standard zu ?guten Ausbildungspraktiken? erhöhten, wurde dies nicht nur durch RationalitĂ€t und Wirksamkeit erreicht, sondern auch durch akzeptables Wirken von einem ethischen Standpunkt aus.Als Beispiel einer ungeschriebenen, aber weltweit akzeptierten Norm fĂŒr Sozialerzieher mag hier stehen: Anerkennung einer speziellen und einzigartigen Charakteristik fĂŒr einen jeden Erziehungsprozesses (Ausbildungsbeziehung) und insbesondere der einzigartigen Charakteristik eines jeden Klienten, so daß die Erziehungsprogramme niemals ausgetauscht zu werden brauchen.

Eine zweite nicht geschriebene Norm, aber auch universell anwendbar ist die Notwendigkeit, die gesamte Person zu berĂŒcksichtigen. Man erzieht nicht, weil etwas fehlt oder weil etwas nicht funktioniert, statt dessen ĂŒbernimmt man die Verantwortung fĂŒr die gesamte Person in seiner/ihrer Gesamtheit, seiner/ihrer ZurĂŒckgezogenheit (seines/ihres Widerstandes), seiner/ihrer BedĂŒrfnisse sowie seiner/ihrer StĂ€rken und FĂ€higkeiten.

Diese Taktiken gibt es bereits, genauso wie andere, die von Sozialerziehern (und Ausbildern) angewendet werden. Sie sind wertvoll, um in einem Ethik Code mit aufgenommen zu werden.

Der Grund (die Ursache) fĂŒr diesen Ethik Code:

Der Ethik-Code hat verschiedene GrĂŒnde. Der erste ist sehr prĂ€zise (ausdrĂŒcklich) und stellt die spezifische, moralische, generelle Erzieher-Norm dar. Unter einem Internationalen Code kann die Arbeit sehr unterschiedlich sein und deshalb mĂŒssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir diese Standards universell festschreiben.

Der zweite Grund ist, das Vertrauen und die LegitimitÀt des Sozialerzieher-Berufes in den Augen der Gesellschaft zu festigen.

Der dritte Grund ist, die Sozialerzieher darauf vorzubereiten, ihre Rolle mit Klienten, die immer anspruchsvoller werden, wahrzunehmen.

Der vierte Grund eines Ethik Codes ist, daß dieser die Basis in der Ausbildung des Sozialerziehers sein soll, weil dieser sich nicht nur durch seine Kenntnisse und sein Wissen, sondern auch durch seine moralischen Prinzipien, die sein Verhalten leiten, qualifiziert.

Der fĂŒnfte und letzte Grund fĂŒr einen Ethik Code ist ein ganz wesentlicher: Der Code, allein durch sein Vorhandensein, wird Professionelle (Profis) anregen, darĂŒber nachzudenken, was dieser Code nicht ist, wo seine Grenzen sind, was man nicht erwarten darf und was Sozialerzieher nicht darin finden werden.

In dem vorgeschlagenen Code könnte der erste Titel sein: "Generelle Pflichten eines Sozialerziehers", es sollen die generellen Normen der Ausbildungs-Praxis dargestellt werden, die in vollem Umfang gĂŒltig sind und auf der Suche nach praktikablen Lösungen (Wegen) basieren.

In dem zweiten Titel des Codes: "Verpflichtungen des Erziehers / Sozialarbeiters in Bezug auf den Klienten" werden wir versuchen, die Normen klar darzustellen, damit die Beziehung zwischen dem Sozialerzieher und dem Klienten nicht nur effektiv, sondern auch wichtig und moralisch akzeptabel verstanden wird. Wir wissen ja bereits - wie vorher erwĂ€hnt - dass eine Erziehungsbeziehung einmalig und von Fall zu Fall unterschiedlich ist und dass sich Erziehungssituationen nicht wiederholen. Trotzdem hat sich die Erziehungspraxis in den letzten Jahren zu universellen Normen hinentwickelt, die die Erziehungsbeziehung definiert.Der Code sollte die Gleichheit, aber auch die zahllosen Ausnahmen sichtbar machen, die noch einer Regulierung bedĂŒrfen.

Dieser Teil des Codes zeigt die höchst möglichen Werte des Erziehungspaktes an, soll aber gleichzeitig den niedrigsten akzeptablen Standard aufzeigen.

Der dritte Titel: ?Beziehungen zwischen den Sozialerziehern und anderen Berufen?zeigt die Normen fĂŒr eine Zusammenarbeit und allgemeinem Respekt, nicht nur zwischen den Sozialerziehern, sondern auch zwischen den Sozialerziehern und anderen Berufen, die oftmals bezĂŒglich ein und derselben Person zusammenarbeiten. In einigen FĂ€llen und unter bestimmten Voraussetzungen können Konflikte zwischen den Verpflichtungen - wie in dem zweiten und dem dritten Kapitel des Codes beschrieben - auftauchen. In solchen FĂ€llen sollen die Verpflichtungen gegenĂŒber dem Klienten Vorrang haben.

Der vierte Titel ist: "Die AusĂŒbung des Berufes". Dieser Titel bezieht sich primĂ€r auf die praktische Anwendung von "wer", "wann" und "wo". Dieses ist dann nur ein temporĂ€res Kapitel.

Ein Ethik Code ist niemals abgeschlossen und bedarf kontinuierlicher Verbesserung und PrĂŒfung, insbesondere bedarf dieses Kapitel wegen der großen Unterschiede in der Praxis in unseren verschiedenen LĂ€ndern großer Aufmerksamkeit, selbst heute noch.

Spezielle Eigenschaften (Voraussetzungen) des AIEJI Codes.

Der letzte Titel des Codes sollte generelle Konsequenzen beinhalten, die die AIEJI glaubt, den Mitgliedern und Ausbildern, die zur AIEJI gehören, auferlegen zu können oder nicht.

Was der Code nicht sein kann, was er nicht aussagt und was er nicht lösen kann:

Ein großer Teil der Erziehungsarbeit ist, Konflikte zu lösen oder wenigstens den Versuch zu unternehmen, diese zu lösen. Konflikte können auch zwischen Vertretern von verschiedenen Erziehungspraktiken auftreten und der Code kann dabei keine Lösungen bieten. Er kann auch dem Sozialerzieher nicht sagen, wie er in ganz bestimmten FĂ€llen reagieren muss. Verpflichtungen gegenĂŒber den Klienten und der Gesellschaft sind unzertrennbar, aber wir wissen alle, dass diese manchmal getrennt werden mĂŒssen.

Ethik Codes neigen dazu, diese Konflikte nicht aufzuzeigen, sondern Lösungen, wie sie in der Vergangenheit gefunden wurden. Diese Lösungen können aber wieder neue Probleme hervorrufen, wenn eine Konfliktsituation auftritt.

Ein Konflikt kann ganz leicht vorkommen zwischen der gut gemeinten Idee des Sozialerzieher und den Vorstellungen des Klienten. Gutgemeinte Ideen zur sozialen Integration können von Person zu Person unterschiedlich sein. Sie hĂ€ngen davon ab, was die Person ĂŒber das Leben denkt, welchen Glauben und welchen Wert diese Person dem Leben ĂŒberhaupt einrĂ€umt. In solchem Fall, sollte die angewandte Ethik auf dem Prinzip, das allen Demokratien zugrunde liegt, u.z. dem Pluralismus, beruhen. Unser Ethik-Code sollte sich auf den selben Geist des Pluralismus verstĂ€ndigen, der alle demokratische Gesellschaften vorantreibt.

Der Code, den die AIEJI vorschlagen möchte, kann nur innerhalb dieses gesellschaftlichen Rahmens funktionieren.
Der Ethik-Code der AIEJI fĂŒr "Sozialerzieher"


Warum sollten wir einen Ethik-Code fĂŒr Sozialerzieher haben?
Seit AristotelesÂŽ Zeiten ist es eine Tatsache, dass die Wissenschaft auf generellen Dingen einerseits und praktischen Details andererseits basiert.

Die Erziehungspraxis basiert auf Details zwischen den Einzelpersonen, weil die Erziehungspraxis zwischen dem Erzieher und dem Klienten stark von der zwischenmenschlichen Beziehung geprÀgt ist.
Insbesondere ist in vielen FĂ€llen diese spezielle Beziehung bei Personen in Not, in Schwierigkeiten, bei Vereinsamung und in Stresssituationen gefordert. Diese einzigartige Verbindung erfordert einen Pakt zwischen den beiden Parteien, einen Vertrag, einen Plan, ein Programm. So ein Pakt des Vertrauens ist durch das tiefe Misstrauen, das zwischen den beiden Parteien besteht, notwendig.

Es ist eine Tatsache, daß Sozialerzieher (und Ausbilder) in den meisten LĂ€ndern nicht immer Profis mit einem starken sozialen, politischen oder professionellen Status sind. Wenn sie jedoch die Verantwortung fĂŒr eine Person ĂŒbernehmen, die leidet und wenn sie dabei ihre Kenntnisse und ihre Erfahrungen einbringen, um mit dieser Person einen Aufbauprozess, einen In-sich-kehren-Prozess oder eine sonstige persönliche Entwicklung beginnen, finden sie normalerweise einen Fragenden vor sich, jemanden in einer bedĂŒrftigen Situation, wĂ€hrend sie (die Sozialerzieher) sich gleichzeitig in der Position desjenigen befinden, der diese AbhĂ€ngigkeit durch Persönlichkeit, durch ProfessionalitĂ€t und durch Erfahrung Ă€ndern (beeinflussen) kann, Eigenschaften, die diese AbhĂ€ngigen nicht haben.Diese professionellen FĂ€higkeiten geben dem Sozialerzieher (und Ausbilder) gerade aus dem Blickwinkel des Klienten eine Macht, die die Ungleichheit innerhalb der Gesellschafts-Erziehungs-Funktion (TĂ€tigkeit) darstellt.

Es ist in der Tat so, dass eine erfolgreiche erzieherische Beziehung ein Pakt zwischen Parteien ist, aber dadurch wird kein blindes Vertrauen von der zu erziehenden Person benötigt, der Sozialerzieher muss jedoch in der Lage sein, der anderen Person einen Ethik-Code anzubieten, der die Macht des Sozialerziehers limitiert (eingrenzt).

WĂ€hrend der zweiten HĂ€lfte unseres Jahrhunderts entwickelte sich die Sozial-ausbildungs - Wissenschaft und die riskanten Freiwilligkeitskomponenten, mit denen alles begann, wurden langsam ausgemerzt. WĂ€hrend dieser Periode der Entwicklung zur ProfessionalitĂ€t, durch die mehr Erfahrung und angewandte wissenschaftliche Erkenntnisse den Standard zu ?guten Ausbildungspraktiken? erhöhten, wurde dies nicht nur durch RationalitĂ€t und Wirksamkeit erreicht, sondern auch durch akzeptables Wirken von einem ethischen Standpunkt aus.Als Beispiel einer ungeschriebenen, aber weltweit akzeptierten Norm fĂŒr Sozialerzieher mag hier stehen: Anerkennung einer speziellen und einzigartigen Charakteristik fĂŒr einen jeden Erziehungsprozesses (Ausbildungsbeziehung) und insbesondere der einzigartigen Charakteristik eines jeden Klienten, so daß die Erziehungsprogramme niemals ausgetauscht zu werden brauchen.

Eine zweite nicht geschriebene Norm, aber auch universell anwendbar ist die Notwendigkeit, die gesamte Person zu berĂŒcksichtigen. Man erzieht nicht, weil etwas fehlt oder weil etwas nicht funktioniert, statt dessen ĂŒbernimmt man die Verantwortung fĂŒr die gesamte Person in seiner/ihrer Gesamtheit, seiner/ihrer ZurĂŒckgezogenheit (seines/ihres Widerstandes), seiner/ihrer BedĂŒrfnisse sowie seiner/ihrer StĂ€rken und FĂ€higkeiten.

Diese Taktiken gibt es bereits, genauso wie andere, die von Sozialerziehern (und Ausbildern) angewendet werden. Sie sind wertvoll, um in einem Ethik Code mit aufgenommen zu werden.

Der Grund (die Ursache) fĂŒr diesen Ethik Code:

Der Ethik-Code hat verschiedene GrĂŒnde. Der erste ist sehr prĂ€zise (ausdrĂŒcklich) und stellt die spezifische, moralische, generelle Erzieher-Norm dar. Unter einem Internationalen Code kann die Arbeit sehr unterschiedlich sein und deshalb mĂŒssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir diese Standards universell festschreiben.

Der zweite Grund ist, das Vertrauen und die LegitimitÀt des Sozialerzieher-Berufes in den Augen der Gesellschaft zu festigen.

Der dritte Grund ist, die Sozialerzieher darauf vorzubereiten, ihre Rolle mit Klienten, die immer anspruchsvoller werden, wahrzunehmen.

Der vierte Grund eines Ethik Codes ist, daß dieser die Basis in der Ausbildung des Sozialerziehers sein soll, weil dieser sich nicht nur durch seine Kenntnisse und sein Wissen, sondern auch durch seine moralischen Prinzipien, die sein Verhalten leiten, qualifiziert.

Der fĂŒnfte und letzte Grund fĂŒr einen Ethik Code ist ein ganz wesentlicher: Der Code, allein durch sein Vorhandensein, wird Professionelle (Profis) anregen, darĂŒber nachzudenken, was dieser Code nicht ist, wo seine Grenzen sind, was man nicht erwarten darf und was Sozialerzieher nicht darin finden werden.

In dem vorgeschlagenen Code könnte der erste Titel sein: "Generelle Pflichten eines Sozialerziehers", es sollen die generellen Normen der Ausbildungs-Praxis dargestellt werden, die in vollem Umfang gĂŒltig sind und auf der Suche nach praktikablen Lösungen (Wegen) basieren.

In dem zweiten Titel des Codes: "Verpflichtungen des Erziehers / Sozialarbeiters in Bezug auf den Klienten" werden wir versuchen, die Normen klar darzustellen, damit die Beziehung zwischen dem Sozialerzieher und dem Klienten nicht nur effektiv, sondern auch wichtig und moralisch akzeptabel verstanden wird. Wir wissen ja bereits - wie vorher erwĂ€hnt - dass eine Erziehungsbeziehung einmalig und von Fall zu Fall unterschiedlich ist und dass sich Erziehungssituationen nicht wiederholen. Trotzdem hat sich die Erziehungspraxis in den letzten Jahren zu universellen Normen hinentwickelt, die die Erziehungsbeziehung definiert.Der Code sollte die Gleichheit, aber auch die zahllosen Ausnahmen sichtbar machen, die noch einer Regulierung bedĂŒrfen.

Dieser Teil des Codes zeigt die höchst möglichen Werte des Erziehungspaktes an, soll aber gleichzeitig den niedrigsten akzeptablen Standard aufzeigen.

Der dritte Titel: ?Beziehungen zwischen den Sozialerziehern und anderen Berufen?zeigt die Normen fĂŒr eine Zusammenarbeit und allgemeinem Respekt, nicht nur zwischen den Sozialerziehern, sondern auch zwischen den Sozialerziehern und anderen Berufen, die oftmals bezĂŒglich ein und derselben Person zusammenarbeiten. In einigen FĂ€llen und unter bestimmten Voraussetzungen können Konflikte zwischen den Verpflichtungen - wie in dem zweiten und dem dritten Kapitel des Codes beschrieben - auftauchen. In solchen FĂ€llen sollen die Verpflichtungen gegenĂŒber dem Klienten Vorrang haben.

Der vierte Titel ist: "Die AusĂŒbung des Berufes". Dieser Titel bezieht sich primĂ€r auf die praktische Anwendung von "wer", "wann" und "wo". Dieses ist dann nur ein temporĂ€res Kapitel.

Ein Ethik Code ist niemals abgeschlossen und bedarf kontinuierlicher Verbesserung und PrĂŒfung, insbesondere bedarf dieses Kapitel wegen der großen Unterschiede in der Praxis in unseren verschiedenen LĂ€ndern großer Aufmerksamkeit, selbst heute noch.

Spezielle Eigenschaften (Voraussetzungen) des AIEJI Codes.

Der letzte Titel des Codes sollte generelle Konsequenzen beinhalten, die die AIEJI glaubt, den Mitgliedern und Ausbildern, die zur AIEJI gehören, auferlegen zu können oder nicht.

Was der Code nicht sein kann, was er nicht aussagt und was er nicht lösen kann:

Ein großer Teil der Erziehungsarbeit ist, Konflikte zu lösen oder wenigstens den Versuch zu unternehmen, diese zu lösen. Konflikte können auch zwischen Vertretern von verschiedenen Erziehungspraktiken auftreten und der Code kann dabei keine Lösungen bieten. Er kann auch dem Sozialerzieher nicht sagen, wie er in ganz bestimmten FĂ€llen reagieren muss. Verpflichtungen gegenĂŒber den Klienten und der Gesellschaft sind unzertrennbar, aber wir wissen alle, dass diese manchmal getrennt werden mĂŒssen.

Ethik Codes neigen dazu, diese Konflikte nicht aufzuzeigen, sondern Lösungen, wie sie in der Vergangenheit gefunden wurden. Diese Lösungen können aber wieder neue Probleme hervorrufen, wenn eine Konfliktsituation auftritt.

Ein Konflikt kann ganz leicht vorkommen zwischen der gut gemeinten Idee des Sozialerzieher und den Vorstellungen des Klienten. Gutgemeinte Ideen zur sozialen Integration können von Person zu Person unterschiedlich sein. Sie hĂ€ngen davon ab, was die Person ĂŒber das Leben denkt, welchen Glauben und welchen Wert diese Person dem Leben ĂŒberhaupt einrĂ€umt. In solchem Fall, sollte die angewandte Ethik auf dem Prinzip, das allen Demokratien zugrunde liegt, u.z. dem Pluralismus, beruhen. Unser Ethik-Code sollte sich auf den selben Geist des Pluralismus verstĂ€ndigen, der alle demokratische Gesellschaften vorantreibt.

Der Code, den die AIEJI vorschlagen möchte, kann nur innerhalb dieses gesellschaftlichen Rahmens funktionieren.



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